Mitte letzten Monat hat das BMZ ein Rundschreiben an alle Weltwärts Entsendeorganisationen geschickt, in welchen es um die Klärung einiger finanzieller Fragen ging. Dabei wurde insbesondere nach den benötigten finanziellen Mitteln und der Anzahl der Freiwilligen für dieses und nächstes Jahr gefragt. Etwa 90% alle Vereine haben auf diese Nachfrage auch reagiert und ihre Daten dem BMZ zugeschickt. [mehr...]
3100 Weltwärts Stellen für 2010?
Qualität im Freiwilligendienst – Versagt das BMZ?
Aktuell wird sehr viel über Qualität im Freiwilligendienst gesprochen, besonders im Rahmen des Weltwärts Programm. Was genau Qualität im Freiwilligendienst aber eigentlich ist, weiß keiner so genau. Freiwillige antworten auf diese Frage ganz anders als Vereine oder sogar Politiker. So ist es für manche ein Qualitätsbeweis, wenn die Vereine sämtliche Abschnitte im Leben eines Freiwilligen ausführlich regelt und kontrollieren, während andere eher die Förderung der Eigenständigkeit von Freiwilligen als Qualitätsmerkmal sehen. Dazu kommt natürlich auch noch, dass Qualitätsanforderungen oft nur aus deutscher Perspektive gesehen werden und im eigentlichen Gastland teilweise das Gegenteil bewirken. Ein prominentes Beispiel hierfür ist das Projektgeld, welches einige Freiwillige von ihren Trägervereinen erhalten. Mit diesem Geld ist es möglich verschiedene Projekte und Veranstaltungen innerhalb des Projektes im Gastland zu organisieren. Natürlich wird für das Geld auch ein Verwendungsnachweis benötigt, diesen dürfen die Freiwilligen aber nicht selber anlegen, sondern der muss in Form von offiziellen Belegen/Rechnungen erfolgen. Diese Belege erhält man aber nur, wenn man die benötigten Sachen im Supermarkt einkauft. Wenn man auf dem Basar für die benötigten Sachen vielleicht nur 10 Euro bezahlen müsste, kostet das ganze im Supermarkt gleich 40 Euro. Im Endeffekt sind dies 30 Euro (75%) rausgeschmissenes Geld für die Befriedigung deutscher Qualitätsanforderungen.
Aber es gibt zumindest einige wenige Qualitätsaspekte, welche meiner persönlichen Meinung immer gegeben sein müssen. Dies sind Kontinuität und Zuverlässigkeit.
Jeder Freiwillige muss sich auf die Aussagen seines Vereines verlassen können, so wie sich ein Verein auch auf die Aussagen der Freiwilligen verlassen können muss. Es währe ein großer Skandal, wenn ein Trägerverein auf einmal sagt „Wir haben dir zwar schon eine Zusage gemacht, aber wir wollen dich doch nicht mehr“. Vereine sind weitestgehend an ihre Aussagen gebunden und das BMZ will in Zukunft auch Vereine ausschließen, welche diese grundlegenden Qualitätsanforderungen nicht einhalten.
Aber wer bestraft das BMZ wenn es sich selbst nicht an diese Grundlagen hält?
Das so etwas auch vorkommt ist inzwischen allgemein bekannt. Als prominentes Beispiel soll hier einmal die Kürzung der versprochenen Weltwärts Gelder um 11 Millionen Euro genannt werden. Viele Vereine haben sich bereits auf diesen Eta vorbereitet und ihre Projekte entsprechend geplant. Aber auch im kleineren Maße werden diese grundlegenden Qualitätskriterien vom BMZ immer wieder einmal missachtet. Vor wenigen Tagen habe ich mich mit einem Verein unterhalten, welcher sich als Entsendeorganisation für Weltwärts beworben hat. Entsprechend einer telefonischen Information der Sachbearbeiter, sollte die Anerkennung nach ca. drei Monaten abgeschlossen sein – der Verein wartet inzwischen seit über einem halben Jahr auf eine Rückantwort. Das BMZ weiß natürlich auch, dass dieser Verein die ersten Entsendungen bereits in wenigen Monaten machen will und auch die Freiwilligen bereits die Zusage haben. Durch diese sehr langsame Bearbeitung des Antrages steht der Verein natürlich unter enormen Zeitdruck, schließlich müssen die Freiwilligen vor ihrer Ausreise auch noch vorbereitet werden. Aber eine Vorbereitung ist nicht möglich solange der Antrag noch in Bearbeitung ist – auch eine Vorbereitung auf eigene Kosten wird vom BMZ verboten.
Wenn diesen Artikel ein Mitarbeiter des BMZ lesen sollte, möchte ich folgenden freundlichen Hinweis geben:
Qualität im Freiwilligendienst ist wichtig und muss auch weiterhin gefördert werden. Um eine Qualitätssteigerung zu erreichen, muss man allerdings an der Spitze anfangen und erst einmal eigene Probleme beseitigen.
Kürzerer Zivildienst ab August?
Inzwischen liegen bereits die ersten Gesetzesentwürfe für die geplanten Verkürzung des Zivildienstes vor. Entsprechend dieser Regelung müssen alle Zivildienstleistenden (und Wehrpflichtigen), welche ihren Dienst nach dem 1. August 2010 antreten, nur noch 6 Monate ihren Zwangdienst verrichten. Das Gesetz soll bis zur Sommerpause verabschiedet werden, ob dieser Termin aber einzuhalten ist, ist bisher noch unklar.
Einer der Hauptstreitpunkte ist die geplante freiwillige Verlängerung des Zivildienstes. Jeder Zivi soll in Zukunft die Möglichkeit haben, seinen Zivildienst freiwillig auf bis zu 23 Monate zu verlängern. Diese freiwillige Verlängerung bringt aber auch die Befürchtung mit, dass gute Stellen nur von Zivis besetzt werden, welche sich bereits vor beginn “freiwillig verpflichten” für 9 oder 12 Monate in der Stelle zu arbeiten. Ob das Gesetzt also wirklich bis zur Sommerpause verabschiedet wird und wie es endgültig aussehen wird, steht noch in den Sternen.
Für den Zivildienstersatz im Ausland wird sich dadurch hingegen kaum etwas ändern. Das FSJ ist weiterhin auf 12 Monate vorgeschrieben und obwohl sich die ADiA Laufzeit auf 8 Monate verkürzt, sind auch hier die meisten Stellen vertraglich auf 12 Monate ausgerichtet.
Weltwärts Probleme?
Leider läuft im Weltwärts Programm nicht immer alles so glatt wie man es gerne möchte, aus diesem Grund versucht das BMZ eine “Qualitätssteigerung” im Freiwilligendienst durch zusetzten. Dafür müssen die Trägervereine ihre Freiwilligen in Zukunft auf alle möglichen Situationen vorbereiten müssen. Aus gegebene Anlass müssen die Vereine die Freiwilligen auch darüber belehren, dass sich sie an gegebene Gesetzte halte müssen. Die “Qualität” im Weltwärts Programm soll sich in Zukunft auch auf solche Aspekte erstrecken und diese Arte der Vorbereitung soll dem BMZ auch eine zusätzliche Möglichkeit bieten, Vereine aus dem Weltwärts-Programm auszuschließen.
Insgesamt möchte das BMZ eine starke “Qualitätssteigerung” im Weltwärts Programm erreichen und dafür die Trägervereine in die Verantwortung nehmen. Insbesondere Visa-Probleme werden oft zu recht großen Probleme, denn schlechte Fälle laufen oft direkt über die Botschaft und werden an das Auswärtige Amt und an das BMZ herangetragen. Um solche Fälle in Zukunft zu vermeiden, wird unter anderen auch die Einstellung von Entsendungen in bestimmte Länder geprüft. Betroffen sind davon unter anderen Kenia und Tansania, aber auch andere Länder stehen auf dem Prüfstand.
Weltwärts Evaluierung per Chip – Modellprojekt
Entsprechend einer aktuellen Pressemitteilung von grenzenlos e.V. plant das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) im Rahmen der weltwärts-Evaluation den Einsatz eines neuen Systems zur Wirkungserfassung in Freiwilligendiensten. Dabei wird den Freiwilligen vor der Ausreise ein elektronischer Chip implementiert, der zunächst physiologische Merkmale wie Pulsfrequenz, Hautleitfähigkeit, Neuronendichte und Hirnstromdruck misst. Die Daten werden in Echtzeit über Funk direkt ins Rechenzentrum des BMZ übermittelt. Mittels einer komplexen Triangulationsformel können daraus in einem zweiten Schritt Rückschlüsse auf den interkulturellen Lernprozess der Freiwilligen gezogen werden.
„Damit beschreiten wir ganz neue Wege in der Wirkungsforschung“, freuen sich Albrecht Moritz und Björn Tischer aus dem weltwärts-Sekretariat, die das neuartige System konzipiert haben. Es trägt den Arbeitstitel „Neurologisches Instrument zur Lerndiagnostik Projektspezifischer Förderungs-Effekte bei Reichen Teenagern“ (NILPFERT). An dem Modellprojekt wird eine repräsentative Stichprobe von etwa 100 Freiwilligen aus der Ausreisejahrgang Sommer 2010 teilnehmen. Der hauchdünne Chip wird den ausreisenden Freiwilligen während des Vorbereitungsseminars unter lokaler Betäubung in den Oberarm eingesetzt. Die Kosten dafür tragen die jeweiligen Entsendeorganisationen (außer beim DED, dort zahlt das BMZ).
Von Datenschützern wird das vorhaben aktuell noch kritisch gesehen.
Hinweis:
Ich dachte eigentlich es ist offensichtlich, da ich aber immer noch Emails und Anrufe betreffs des Artikels erhalte, folgender Hinweis:
Das ganze war ein Aprilscherz!
Wer sich über diesen Artikel sorgen gemacht hat, soll die Sorgen aber nicht ganz beiseite legen. In anderen Bereichen der Gesellschaft werden ähnliche Methoden nämlich bereits tatsächlich diskutiert und teilweise auch praktiziert.
Wird Weltwärts komplett verstaatlicht?
In der letzten Weltwärts Beiratssitzung wurde eine gewisse Skepsis gegenüber der großen Trägerlandschaft geäußert. Aber gerade diese Vielfalt an unterschiedlichen Trägern bringt für die Freiwilligen auch enorme Vorteile. Jeder Verein setzt für sich andere Schwerpunkte und Ziele, was sich unter anderen auch in der Projektauswahl und in der Freiwilligenbetreuung zeigt. Für die Freiwilligen gibt es dadurch eine große Auswahlmöglichkeit um das beste zu ihnen passende Projekt zu finden. Auch die Betreuung der Freiwilligen ist bei einem kleinen Verein meist wesentlich besser und persönlicher, als es bei einer großen Organisation der Fall sein kann. Diese Vielfalt in der Trägerlandschaft ist also eigentlich etwas, was man schützen sollte.
Leider scheint es unsere Bundesregierung und das BMZ aber etwas anders zu sehen. Erst vor kurzen hat Bundesminister Dirk Niebel das Ziel verkündet, den Anteil der Weltwärts Entsendungen vom DED (Deutscher Entwicklungsdienst) auf 1.000 Stellen pro Jahr zu erhöhen.
Der DED nimmt innerhalb der Weltwärts Entsendeorganisationen eine gewisse Sonderstellung ein. Zum einen fungiert er wie alle anderen Weltwärts Organisationen auch, als normaler Träger, zum anderen ist der DED mit dem Weltwärts Sekretariat aber auch direkt politisch an dem Weltwärts Programm beteiligt.
Im kommenden Jahr wird es vermutlich 3000 bis 3500 Weltwärts Entsendungen geben. Wenn alleine der DED 1000 Entsendungen vornimmt, sind somit ca. 33% aller Freiwilligen beim DED, einer staatlichen Organisation. Rein offiziell ist auch der DED eine unabhängige gemeinnützige Gesellschaft, allerdings ist die Bundesregierung Deutschland mit 95% Anteilen der Hauptgesellschafter.
Kritisch ist auch die Anzahl der Entsendungen an sich zu sehen. Wenn der DED wirklich 1000 Freiwillige entsenden wird, wovon auszugehen ist, müssen sie 400 neue Stellen schaffen. Durch die aktuelle Budgetkürzung im Weltwärts Programm sieht es aber aktuell so aus, dass insgesamt bis zu 500 Stellen gestrichen werden müssen. Wenn der DED also wirklich so viele neue Stellen erschließen sollte, kann dies nur zur den Lasten der kleineren Träger gehen.
Ergänzung:
Für 2011 werden vom DED 1500 Entsendungen geplant.
FSJ im Ausland – wie geht es weiter?
In der letzten Zeit wurde durch unzählige Anfragen von Freiwillige und Vereine, starker politischer Druck auf verschiedene Bundestagsabgeordnete und Fraktionen ausgeübt. Unter anderen dadurch waren die Politiker gezwungen eine Stellung zur der geplanten Änderung des FSJ und des FSJ im Ausland abzugeben.
Geplant ist weiterhin die Streichung der zusätzlichen Förderung für Personen welche das FSJ als Zivildienst machen wollen. Im Ausgleich dazu soll eine generelle Förderung aller Freiwilligen geschaffen werden.
Für Freiwillige welche bereits in diesem Jahr ihren FSJ Dienst als Zivildienst Ersatz antreten wollen, wird eine Übergangsregelung geschaffen. Dafür wird von dem Staat ein extra Budget im Rahmen einer Übergangsförderung zur Verfügung gestellt. Eine Besonderheit für die Vereine ist allerdings, dass alle Einsatzplätze welche entsprechend §14c ZDG (FSJ) anerkannt waren, jetzt auf §14b ZDG (ADIA) umgeschrieben werden müssen. Vereine die für den ADiA (Anderer Dienst im Ausland) noch keine Anerkennung haben, müssen diese schnellstmöglich beim BMFSFJ (Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend) beantragen.
Ab dem 1.1.2011 soll es dann eine neue Förderrichtlinie für den Freiwilligendienst im Ausland geben. Diese Förderung erfolgt pauschal und wird vermutlich 250 Euro pro Monat betragen. Außerdem stehen den Freiwilligen auch weiterhin eventuelle Kindergeldansprüche zu. Die Vereine müssen für die Freiwilligen keine Sozialversicherungsbeiträge mehr zahlen, was gegenüber der aktuellen Regelung beim FSJ eine große Erleichterung darstellt.
Zwischenseminar – Urlaub für Teamer?
Oft wird das Weltwärts Zwischenseminar im Gastland des Freiwilligen abgehalten und extra dafür müssen mehrere Teamer aus Deutschland anreisen um das Zwischenseminar zu leiten. Für die Teamer ist dies natürlich eine super Möglichkeit einmal aus Deutschland raus zu kommen und etwas Neues zu erleben – also kurz Urlaub zu machen und nebenbei ein bisschen zu arbeiten.
Aber ist das ganze wirklich so? Viele Teamer geben sich gegenüber den Freiwilligen zumindest große Mühe diesen Eindruck zu hinterlassen, denn in einem Seminar ist nichts schlimmer als ein gestresster Teamer. Der relaxte Eindruck den man von Teamern meistens hat, ist also durchaus gewollt. In der Realität kann es aber ganz unterschiedlich sein.
Erst gestern bin ich von einem Zwischenseminar in Zentralasien wieder gekommen, welches ich zusammen mit einer Kollegin geleitet habe. Da alleine der Flug pro Nase über 600 Euro kostet, versucht man natürlich das Zwischenseminar auch noch mit anderen beruflichen Aktivitäten zu verbinden. In meinem Fall war dies die Besichtigung vorhandener und neuere Projekte, die Regelung diverser Vertragsänderungen mit lokalen Kontaktpersonen etc.
Hinzu kam auch noch, dass das Zwischenseminar etwas anders verlaufen ist als erwartet. Normalerweise gibt es auf einem Weltwärts Zwischenseminar sehr viel Diskussionsbedarf unter den Freiwilligen über die verschiedenen Inhalte und Formen des Freiwilligendienstes. In diesem Fall bestand zwischen den Freiwilligen aber ein sehr starker Bund, so dass sie innerhalb der letzten Monate fast immer zusammen waren und über all diese Sachen schon tausendmal geredet haben. Nach dem ersten Tag mussten wir also unser komplettes Konzept über den Haufen werfen und ein neues erstellen. Anstelle der üblichen Zwischenseminarthemen sind wir dann mehr in Richtung Freiwilligen-Politik abgedriftet. Dies war sowohl für uns wie auch für die Teilnehmer neu. Ich habe mich aber sehr gefreut, dass alle Teilnehmer sehr gut mitgearbeitet haben und auch Interesse an diesem Thema gezeigt haben. Im Endeffekt wurde das Seminar für all Erfolgreich abgeschlossen.
Dadurch das wir aber das ganze Konzept neu erstellen mussten und ich nebenbei auch noch andere Verpflichtungen hatte, war das ganze doch etwas stressig. Ein typischer Arbeitstag begann bei mir 6:30 früh und endete gegen 23:00 Uhr abends – auch am Wochenende. Gerade die letzten paar Tage (das Seminar war bereits beendet) waren aufgrund der Arbeit von schlaflosen Nächten geprägt. Nach meiner Rückkehr nach Deutschland bin ich eigentlich nur noch in das Bett gefallen und habe laaange geschlafen.
Natürlich hängt es davon ab, was man neben den Seminar noch machen muss und in nur wenigen Fällen ist der Arbeitsaufwand so groß wie dieses mal, aber ein Zwischenseminar ist leider nicht für jeden Teamer immer auch ein Urlaub.
Werden Weltwärts Stellen gestrichen?
Erst vor wenigen Tagen wurde die Kürzung der Gelder für Weltwärts bekannt gegeben und jetzt werden nach und nach die tatsächlichen Wirkungen des Beschlusses sichtbar.
Das Weltwärts Referat hat in einer Sitzung des Weltwärts Beirat angegeben, dass es im Jahr 2010 vermutlich 3000 bis 3500 Ausreisen geben wird. Auf dem ersten Blick klingt das sicherlich viel, im Jahr 2009 gab es aber bereits 3525 Weltwärts Freiwillige.
Das heißt also, dass im schlimmsten Fall mehr als 500 Plätze gestrichen werden.
Wenn man jetzt noch bedenkt, dass 2010 die Weltwärts Stellen eigentlich um 1000 bis 1500 Plätze wachsen sollten, dann sieht das ganze noch Schlimmer aus. Den für viele dieser geplanten Plätze haben die Freiwilligen schon eine Zusage von den Trägervereinen bekommen, welche sich auf die Bundesregierung verlassen haben. Wir können also nur hoffen, dass am Ende nicht mehrere hunderte Freiwillige ihren Dienst nicht Antreten können.
Um welche Stellen es sich dabei handeln wird steht noch nicht fest. Das Weltwärts Referat hat betont, dass man derzeit noch keine Prognose über die tatsächliche Anzahl möglicher Entsendungen abgeben kann. Wir hoffen, dass die ersten Auskünfte darüber Anfang April vorliegen werden.
Kürzerer Zivildienst – Freiwillig verlängern?
Obwohl die Kürzung des Zivildienstes immer noch nicht beschlossen ist, gibt es bereits jetzt viele unterschiedliche Diskussionen wie man den Wegfall der bisherigen Zivildienstleistenden ausgleichen kann.
Die Variante welche aktuell am meisten im Gespräch ist, ist eine Freiwillige Verlängerung des Zivildienstes. Die CDU möchte Zivildienstleistenden durch diese Option die Möglichkeit geben länger in ihren Projekten zu bleiben. Wer sich dafür entscheidet bekommt weiterhin denselben Zivildienstlohn wie in seinem letzten Zivildienstmonat.
Das ganze orientiert sich an der freiwilligen Verlängerung der Wehrpflicht – mit einem Unterschied. Wer sich entscheidet länger als die verpflichtete Zeit in der Armee zu bleiben, bekommt mehr Gehalt. Wer sich entscheidet länger Zivildienst zu machen nicht. Meiner Meinung nach versucht die CDU damit ein Modell zu schaffen, um die billigen Zivi-Arbeitskräfte weiter zu halten. Außerdem besteht durch so ein System die Gefahr, dass der Zivildienst sich weiter etabliert und eine komplette Abschaffung schwieriger wird.
Die FDP hat dagegen mit einem anderen Vorschlag aufgewartet. Anstelle einer freiwilligen Verlängerung soll ein eigenes Freiwilligenprogramm gestartet werden, mit welchen alle Jugendlichen die Möglichkeit haben in den Projekten zu arbeiten (also auch Frauen und nicht Wehrpflichtige). Dieser Vorschlag klingt eigentlich ganz gut. Die Frage ist nur, wie lange die liberalen Reihen in dieser Frage geschlossen bleiben. Denn bereist jetzt heißt es aus den eigenen Reihen, dass einer Verlängerung des Zivildienst bei einer Sold Anpassung an die Bundeswehr OK ist.
Gespannt darf man auf den hoffentlich bald vorliegenden Vorschlag der SPD bleiben, welche für “mehr Freiwilligkeit im Wehrdienst und eine Stärkung der Freiwilligendienste” plädiert.