Freiwillig arbeiten ja, aber eher nicht im Verein
Deutschlands Vereinen fällt es immer schwerer, Jugendliche und junge Erwachsene für freiwilliges Engagement zu begeistern. Zu diesem Ergebnis kommt die Bertelsmann-Stiftung, die sich mit den Entwicklungen freiwilligen Engagements in Deutschland wissenschaftlich beschäftigt. Seit 2009 ist die Mitarbeit jüngerer Freiwilliger um 3% gesunken, gleichzeitig wächst das Interesse an Mitarbeit in selbstorganisierten Projekten und Initiativen. (weiterlesen …)
Auslandsaufenthalte machen Jugendliche toleranter. Eine an der Innsbrucker Universität erstellte Studie kommt zu dem Ergebnis, dass rund 90 Prozent aller Teilnehmer europäischer Austauschprogramme bereit sind, sich in ihrer Heimat aktiv gegen Fremdenangst und Intoleranz einzusetzen. Befragt wurden mehr als 3.000 Teilnehmer aus 49 europäischen Staaten mit. Auch das Interesse an europäischen Themen steigt deutlich an.
Jeder zweite Über-85-Jährige in Deutschland engagiert sich als Freiwilliger. Die meisten von ihnen unterstützen Familienangehörige oder kümmern sich um andere Senioren, die etwa in Alters- und Pflegeheimen auf Hilfe angewiesen sind. Für viele ist es das erste Mal im Leben, dass sie sich als Freiwillige für andere einsetzen: 12% haben erst im Alter von 80 mit der ehrenamtlichen Arbeit begonnen. Diese Zahlen nannten Wissenschaftler der Universität Heidelberg auf einer Fachtagung zu Engagement im Alter.
Fast 10.000 junge Erwachsene nahmen 2012 an internationaler Freiwilligenarbeit teil. Deutschlands gemeinnützige Organisationen, die Freiwillige entsenden, verzeichneten ein Teilnehmer-Plus von rund 10 %, wie eine vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geförderte Studie ergab. 70 % der Freiwilligen zog es in Entwicklungs- und Schwellenländer, wobei Lateinamerika weiterhin die beliebteste Zielregion außerhalb Europas ist.